Wenn dir dein Kind nicht zuhört – oder du zumindest das Gefühl hast, es hört nicht zu – kann das viele Ursachen haben. Vielleicht kennst du die Situation: Du sagst schon zum dritten Mal, dass dein Kind sein Zimmer aufräumen soll.
Beim ersten Mal klingt es noch ruhig.
Beim zweiten Mal wird dein Ton ungeduldiger.
Beim dritten Mal bist du schon genervt.
Und irgendwann erwischst du dich dabei, dass du einfach alles selbst machst, weil dich dieses nervenaufreibende Hin und Her mehr Kraft kostet, als die Sache schnell allein zu erledigen. Das Problem: Dir fehlt dann Zeit für andere Dinge – und dein Kind lernt nichts dazu. Ein ewiger Kreislauf, in dem vor allem Mütter stecken bleiben.
Mit diesem Blogartikel möchte ich dir ein paar Wege zeigen, wie du da aussteigen kannst: woran es liegen kann, dass dein Kind scheinbar nicht hört – und welche Ansätze dir helfen können, damit Gespräche leichter gelingen.
Unterschiedliche „Sprachen“ verstehen
In der integrativen lösungsorientierten Psychologie unterscheiden wir drei Typen: den Beziehungstyp, den Sachtyp und den Handlungstyp. Jedes Kind (und jeder Erwachsene) hat eine eigene Art, die Welt zu sehen und zu reagieren. Und genau das beeinflusst, wie sie deine Aufforderungen wahrnehmen.
👉 Der Beziehungstyp
Braucht Nähe, Begleitung und das Gefühl, nicht allein gelassen zu werden. „Räum dein Zimmer auf“ überfordert oft. Hilfreich ist die Frage: „Brauchst du meine Unterstützung?“ – und dann gemeinsam starten, bevor das Kind nach und nach mehr allein übernimmt.
👉 Der Sachtyp
Braucht Klarheit, Struktur und Fakten. Vage Anweisungen funktionieren nicht. Statt „Räum dein Zimmer auf“ besser: „Bitte räume heute bis 18 Uhr deinen Schreibtisch auf.“ Klare To-do-Listen und feste Strukturen helfen enorm.
👉 Der Handlungstyp
Hat oft eine eigene, perfektionistische Ordnung. Hier wirkt Regelmäßigkeit Wunder: 10 Minuten täglich eine kleine Ecke. So bleibt das Aufräumen überschaubar und wird zur Routine.
Tägliches Üben stärkt Kinder
Wenn Kinder jeden Tag kleine Aufgaben übernehmen, lernen sie nicht nur Ordnung zu halten. Sie üben gleichzeitig Disziplin, Durchhaltevermögen und Selbstorganisation. Das erleichtert auch die nächsten Schritte – ob in Schule, Freizeit oder später im Berufsleben.
- Mach das Aufräumen schön
- Manchmal geht es gar nicht um die Aufgabe selbst, sondern darum, wie man sie gestaltet.
- Sachtypen brauchen Kreativität, vielleicht Musik dabei.
- Beziehungstypen lieben es, wenn ein Spiel daraus wird.
- Handlungstypen räumen gern auf, wenn sie damit jemandem eine Freude machen können.
- So wird aus einer lästigen Pflicht eine gemeinsame Erfahrung.
- Den Stresspegel der Kinder ernst nehmen
- Vergiss nicht: Auch Kinder stehen heute massiv unter Stress – mehr, als wir oft glauben.
- PC, Handy, Tablet: permanenter Input.
- Lärm in Städten, volle Klassenräume, schlechte Luft.
- Wenig echte Ruhe-Inseln.
Wenn Kinder dann nicht „hören“, kann es schlicht Überforderung sein. Ihr Nervensystem läuft schon am Limit – und jede zusätzliche Forderung bringt Streit oder Rückzug.
Darum: Schaffe kleine Inseln der Ruhe. Momente ohne Lärm, ohne Medien, ohne Druck. Diese Pausen wirken Wunder.
Fazit
Seit über 20 Jahren begleite ich Familien – auch Familien mit besonderen Kindern – und sehe, wie groß die Wirkung ist, wenn wir lernen, die Sprache unserer Kinder zu verstehen und ihnen Strukturen und Ruhe schenken.
Wenn jedes Kind so sein darf, wie es ist, entsteht eine tiefe und respektvolle Beziehung.
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Ich bin Nicole Panek, Sozialpädagogin, psychologischer Beziehungscoach und Gründerin des Panek Serviceteam.
Neben Coaching und Beratung bieten wir auch inklusive Ferienangebote für Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen an – wo jedes Kind willkommen ist, genauso wie es ist.




